Eigentümernation Deutschland -
Wohneigentum für sieben
Millionen Haushalte
In kaum einem anderen Land in Europa besitzen so wenige Menschen Wohneigentum wie in Deutschland, nämlich gerade einmal 44 Prozent. Dabei sind die Vorteile des Eigenheims zahlreich: Wohneigentum ist langfristig fast immer günstiger als Mieten, es schafft einen Wert für Generationen, Eigentum ist eine wichtige Säule für eine sichere Altersvorsorge und die gesellschaftliche Vermögensverteilung wird insgesamt gerechter. Doch der wichtigste Grund: die Deutschen wollen ins Eigentum.
Mehr als sieben Millionen Haushalte wären laut einer Studie des Pestel-Instituts grundsätzlich in der Lage, Wohneigentum zu bilden. Doch der Weg wird ihnen versperrt: von hohen Erwerbsnebenkosten, stark gestiegenen Baukosten, vom Baulandmangel. Hinzu kommen nun noch die sprunghaft gestiegenen Zinsen.
Die steigenden Preise treiben zwangsläufig auch die daran gekoppelten Kaufnebenkosten in die Höhe und die treffen Bau- und Kaufwillige besonders hart. Denn die Nebenkosten werden gleich zu Beginn auf einen Schlag fällig und können nicht finanziert werden. Wer kein hohes Vermögen oder eine große Erbschaft vorzuweisen hat, für den endet der Traum vom Eigenheim meist schon an dieser Stelle. Das wollen wir Freie Demokraten ändern. Wir wollen den Menschen den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllenund Deutschland zur Eigentümernation machen. Dafür schlagen wir zehn konkrete Maßnahmen vor:
Familien im Blick – Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer einführen
Die größte Hürde beim Eigentumserwerb sind die Nebenkosten und dabei vor allem die Grunderwerbsteuer – die selbst Familien aus der Mittelschicht kaum noch finanzieren können. Wir wollen diesen sogenannten Schwellenhaushalten gezielt helfen und dafür einen flexiblen, wiederauffüllbaren Freibetrag von 500.000 Euro bei der Grunderwerbsteuer für die selbstgenutzte Immobilie schaffen.
Jung und frei - Mit staatlicher Bürgschaft ins Eigenheim
Gerade bei jungen Berufstätigen fehlt es oft nicht am Einkommen, sondern am Vermögen. Mit staatlichen Bürgschaften und der steuerfreien Umwandlung von bestehenden Spar-Instrumenten wie Wertpapieren oder Lebensversicherungen wollen wir die Eigenkapitallücke schließen.
Altersarmut verhindern – Darlehenszinsen steuerlich absetzen
Das Eigenheim ist die beste Altersvorsorge. Wer im Alter keine Miete zahlen muss, ist vor Altersarmut bestens geschützt. Während Renten – ob als Betriebs-, Riester- oder Rürup-Rente, steuerlich gefördert werden, wird die Wohneigentumsbildung als Baustein der Altersvorsorge bisher kaum beachtet. Das wollen wir ändern: Wir wollen die Darlehenszinsen für die selbst genutzte Wohnung in Zukunft steuerlich abzugsfähig machen.
Wohlstand für Alle –
Mit Mietkauf schwache Haushalte fördern
Gerade bei schwächeren Einkommensgruppen frisst die Miete einen zu großen Anteil am verfügbaren Einkommen auf und Eigentumsbildung wird unmöglich. Diesen Gruppen muss mithilfe von staatlich geförderten Mietkaufmodellen ermöglicht werden, günstig Wohneigentümer zu werden. Und zwar über monatliche Zahlungen, die nicht höher sind als eine übliche Miete.
Baukostenbremse ziehen – Mit Regulierungsmoratorium Häuser bezahlbar machen
Die steigenden Baukosten und das fehlende Bauland treiben seit Jahren die Immobilienpreise nach oben. Kostentreiber Nummer eins sind aber staatliche Vorgaben. Damit muss Schluss sein. Wir fordern ein Regulierungsmoratorium für den Immobiliensektor, damit die Bau- und Immobilienpreise nicht weiter explodieren.
Umwandlungsverbot rückgängig machen –
Weg mit zusätzlichen Eigentumshürden
Wohneigentum ist der beste Schutz gegen steigende Mieten und Verdrängung. Das unter der großen Koalition eingeführte Umwandlungsverbot (von Miet- zu Eigentumswohnungen) verknappt jedoch künstlich das Angebot. Die Situation von Mietern wird dadurch kaum verbessert. Wir sagen: Weg mit dem Umwandlungsverbot, das Eigentumsbildung zusätzlich erschwert.
Verdrängung stoppen – Steuerfreiheit beim Verkauf
an den Mieter
Die zunehmende Mietregulierung wird mit Verdrängungsgefahr und Mieterschutz begründet. Ein Mieter, der zum Eigentümer wird, braucht keinen Schutz. Wir wollen den Verkauf an die eigenen Mieter attraktiver gestalten. Dazu soll der Verkauf an den eigenen Mieter auch innerhalb der 10-Jahres-Spekulationsfrist steuerfrei sein.
Lastenzuschuss erhöhen – Subjektförderung auch
beim Wohneigentum
Eine Studie der Bundesbank hat kürzlich gezeigt, dass der soziale Wohnungsbau die Eigentumsbildung verhindert. Mithilfe teurer Subventionen werden Haushalte damit von der Wohneigentumsbildung abgehalten. Wir wollen weg von der Objekt-, hin zu einer Subjektförderung. Deshalb haben wir auch die Wohngeldreform auf den Weg gebracht und wollen die Eigentumsförderung erhöhen.
Kaufen erschwinglich
machen – Salonfähigkeit
des Gebäudetyp E
Bauen in Deutschland ist zu teuer. Das liegt nicht nur an den zuletzt stark gestiegenen Baupreisen und Zinsen, sondern auch an den unzähligen staatlichen Vorgaben. Ein Ausweg hieraus: die Einführung des Gebäudetyp E. Damit könnten Bauwillige unter Einhaltung gewisser Mindestanforderungen normenreduziert bauen. Wir streben darum die Aufnahme in die Musterbauordnung an.
Digitale Innovationen nutzen – Nebenkosten weiter senken
Zu den Erwerbsnebenkosten zählen neben der Grunderwerbssteuer, sowie Grundbuch-, Notar- und möglicherweise Maklergebühren noch weitere Kosten. Wir wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen, um diese Kosten zu senken. So könnte langfristig eine Blockchain das Grundbuch ersetzen, hierzu haben wir ein Pilotprojekt im Koalitionsvertrag verabredet.